"We move the world" Paraclimbing Part 1 - Team Österreich
"We move the world". Unter diesem Motto zeigten Wintersportler mit körperlichen Einschränkungen bei den Paralympics 2018 in Pyeongchang Leistungen, die uns allen höchsten Respekt abverlangen. Dass nicht nur Olympiasportler "the world moven" sondern auch eine eingeschworene Gruppe von Paraclimbern "the world rockt", erzählt uns Jasmin Plank aus Hall in Tirol.
Im Dezember 2015 starteten Madeleine Eppensteiner, sowie Franziska und Katharina Saurwein unter der Leitung des KVÖs das Paraclimbing Projekt mit einem Workshop in Wörgl.
Zudem muss man sagen, dass es in Vorarlberg zu diesem Zeitpunkt bereits einen Paraclimbingkurs gab, welcher jedoch der Einzige in Österreich war.Kurze Zeit später fanden die ersten Kletterkurse für Menschen mit körperlichen Einschränkungen in Tirol statt. Es fand sich schnell eine kleine Gruppe zusammen, die wirklich Spaß am Klettern hatten und regelmäßig zu dem wöchentlichen Training erschienen.
Im Jänner 2017 fand ein erneuter Workshop in Wien statt. Hier fanden sich schnell weitere Athleten die auch Interesse an Wettkampfklettern hatten. Nach und nach entwickelten sich weitere Kurse in Klagenfurt und Linz, so dass es mittlerweile in 5 von 9 Bundesländern eigene Paraclimbingkurse gibt.
Im März 2017 war es soweit und wir starteten in unsere erste Wettkampfsaison. Es wurden Paraclimbingkategorien bei einigen nationalen bzw. regionalen Bewerben angeboten bevor es dann zu unserem internationalen Debüt kam.
Nach der ÖSTM wurde das Nationalteam 2017 aufgestellt.
Athleten | Einschränkung | Kategorie | Bundesland | Jahrgang |
Christian Haselgruber | Querschnittslähmung | AL1 | Tirol | 1974 |
Gabriele Fröhlich | Albinismus (20% Sehkraft) | B3 | Tirol | 1989 |
Jasmin Plank | Beinbetonte spastische Tetraparese | RP3 | Tirol | 1988 |
Bostjan Halas | Inkompletter Querschnitt | RP2 | Steiermark | 1979 |
Roland Köchl | Sehbehinderung | B2 | Kärnten | 1968 |
Sandra Polak | Multiple Sklerose | RP2 | Kärnten | 1972 |
Hans Ewald Grill | Sehbehinderung | B2 | Wien | 1951 |
Simon Taudes | Angebohrener Wasserkopf mit Halbseitenlähmung und 10% Sehvermögen | RP1 | Vorarlberg | 1989 |
Daniel Wiener | Inkompletter Querschnitt | RP3 | Oberösterreich | 1980 |
Wir konnten uns bei diesem Bewerb zum ersten Mal mit internationalen Top-Athleten messen und bekamen einen erneuten Motivationsschub.
Bostjan Halas und mir war es wichtig weitere internationale Erfahrungen zu sammeln und so starteten wir bei den 2 Paraclimbing-Weltcups in Sheffield und Edinburgh (UK).Wettkampfergebnisse National 2017
Athlet | Reintalcup | A-Cup | Ehrwalder M | ÖM |
Christian Haselgruber | 1. Platz | 1. Platz | - | 1. Platz |
Gabriele Fröhlich | 1. Platz | 1. Platz | 4. Platz | 1. Platz |
Jasmin Plank | 1. Platz | 1. Platz | 1. Platz | 1. Platz |
Bostjan Halas | 1. Platz | 2. Platz | 4. Platz | 1. Platz |
Roland Köchl | - | - | - | 2. Platz |
Sandra Polak | 2. Platz | 2. Platz | 2. Platz | 1. Platz |
Hans Ewald Grill | - | - | - | 1. Platz |
Simon Taudes | 2. Platz | 3. Platz | - | 1. Platz |
Daniel Wiener | - | 1. Platz | 2. Platz | 1. Platz |
Wettkampfergebnisse International 2017
Athlet | Masters Imst | PC EDI | PC Sheffield | - |
Christian Haselgruber | 2. Platz | - | - | |
Gabriele Fröhlich | 2. Platz | - | - | |
Jasmin Plank | 2. Platz | 5. Platz | 3. Platz | |
Bostjan Halas | 4. Platz | 7. Platz | 3. Platz | |
Roland Köchl | 6. Platz | - | - | |
Sandra Polak | 1. Platz | - | - | |
Hans Ewald Grill | 7. Platz | - | - | |
Simon Taudes | 6. Platz | - | - |
Von dem wöchentlichen Training haben wir uns auf 3 Trainingseinheiten /Woche gesteigert und unsere damaligen Projekte, sind jetzt meist unsere Aufwärmrouten. Es ist unglaublich wie viel sich in den letzten 2 Jahren getan hat und wir freuen uns schon auf die neue Saison.
Nach den nationalen Bewerben geht es dann wieder mit dem Master in Imst weiter bevor es zu den Weltcups geht (welche leider für dieses Jahr noch nicht feststehen).
Saison highlight wird jedoch ganz klar die Heimweltmeisterschaft in Innsbruck sein, auf welche wir schon gespannt hinfiebern.
Die Athleten erzählen
Christian Haselgruber
Weitere Motivation den Paraclimbingsport meinen Sportkolleginnen zu vermitteln und sie zu überzeugen, das Paraclimbing, Spaß und Mobilität für blinde- sehbehinderte Menschen bedeutet.
Es würde noch viele Punkte geben z.Bsp man lernt viele interessante, liebe Menschen kennen, die sich für uns nicht nur sportlich mit uns abgeben, es werden richtigeFreundschaften, Bergkamerradschaften geknüpft.
Es wird so mancher Blinder-Behinderte aus seinen Schneckenhausherausgeholt.
Gabriele Fröhlich
Ich heiße Gabi und bin 28 Jahre alt. Seit 2 Jahren hab ich das klettern für mich entdeckt, nicht nur das klettern alleine sondern auch die Wettkämpfe machen mir großen Spaß. Darum ist mein größtes Ziel erneut in das Nationalteam aufgenommen zu werden, um so an der Heim WM teilnehmen zu können.
Jasmin Plank
Ich hab im Sommer 2016 das Klettern für mich entdeckt. Heilfroh drüber endlich wieder einen Sport ausführen zu können, war mir schnell klar ich will mehr. Voller Begeisterung startete ich bei den ersten Wettkämpfen. Ich bin sehr Ehrgeizig und versuche immer das Maximum aus meinem Körper zu holen. Ich freue mich schon sehr auf die ersten Bewerbe im heurigen Jahr.
Das größte Ereignis in diesem Jahr wird die Heim WM sein. Für mich ist klar nur mit Disziplin und hartem Training kann ich bei der WM erfolgreich sein.
Das Paraclimbingteam ist für mich sowas wie eine kleine Familie! Hier freut sich jeder für jeden. Man unterstützt sich gegenseitig und gibt einem Halt. Wir trainieren sehr intensiv und dennoch kommt der Spaß nie zu kurz.
Unsere Trainerinnen sind einfach klasse. Sie sind für uns da, auch weit über das Klettern hinaus. Motivation steht an erster Stelle. Durch Geschick und einer großen Menge Geduld schaffen sie es immer wieder einen Trainingsplan zu machen der mich und alle anderen wachsen lässt.
Bostjan Halas
Ich bin sehr Ehrgeizig und immer bemüht mein bestes zu geben, um der Beste zu werden. Ich trainiere 4-5x die Woche
Ich werde heuer einige Wettkämpfe bestreiten (auf nationaler und internationaler Basis) um Erfahrungen zu sammeln und mich optimal auf die WM 2018 in Innsbruck vorzubereiten.Ich freue mich schon sehr auf die Kletter WM und mein großes Ziel wäre einen Podestplatz zu erreichen.
Ich bin sehr froh mit einem so tollen Paraclimbingteam trainieren zu können, weil wir sehr respektvoll miteinander umgehen, und uns immer gegenseitig antreiben.
Unsere Trainerinnen unterstützen uns mental und geben alles dafür uns zu Höchstleistungen zu bewegen, was sicher nicht immer ganz einfach ist da jeder einzelne von uns ein anderes Handicap hat und somit einen angepassten Trainingsplan braucht, auch ihnen gebührt großer Dank für ihren Einsatz und ihre Geduld.
Roland Köchl
Sandra Pollak
Vor vielen Jahren habe ich die Diagnose Multiple Sklerose bekommen; damals war es überhaupt nicht vorstellbar jemals wieder Sport ausüben zu können. Primäres Ziel zahlreicher Reha Aufenthalte waren der Muskelaufbau, vom Rollstuhl ins Gehen zu kommen und den Alltag wieder selbständig bewältigen zu können. Einfach zurück ins Leben zu finden. 2006, beim therapeutischen Klettern konnte ich das erste Mal selbst erfahren, was alles trotz Behinderung möglich ist. Mittlerweile ist Klettern zu meiner größten sportlichen Leidenschaft geworden.
Am Fels und in der Natur zu sein, die Freiheit, das zu tun was mir Freude macht, zu sehen was möglich ist wenn Körper und Geist fokussiert sind, das alles macht die Faszination des Kletterns für mich aus.
Um ein Stück meines Glücks und der Freude an der Bewegung weiterzugeben engagiere ich mich seit einigen Jahren ehrenamtlich im Alpenverein wo ich mit meinem Team inklusive Natursportaktivitäten für Menschen mit und ohne Handicap organisiere.
Ein Wunschziel für 2018 ist es bei der Paraclimbing Heim-WM in Innsbruck dabei zu sein und ein sehr gutes Ergebnis für Österreich und mich zu erreichen.
Hans Ewald Grill
Meine Motivation ist das Paraclimbing an den Wettkämpfen auszuüben, Ziel Höhepunkt wäre die Teilnahme an der WM in Innsbruck.
Weitere Motivation den Paraclimbingsport meinen Sportkolleginnen zu vermitteln und sie zu überzeugen, das Paraclimbing, Spaß und Mobilität für blinde- sehbehinderte Menschen bedeutet.
Es würde noch viele Punkte geben z.Bsp man lernt viele interessante, liebe Menschen kennen, die sich für uns nicht nur sportlich mit uns abgeben, es werden richtigeFreundschaften, Bergkamerradschaften geknüpft.
Es wird so mancher Blinder-Behinderte aus seinen Schneckenhausherausgeholt.
Kommentare 1
Bostjan Halas
am Dienstag, 20. März 2018 19:16
Danke für den tollen blog ???