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2 Minuten Lesezeit (421 Wörter)

Winter, Zeit zum Geniessen

genuss-25

Angeregt durch einen anderen Winterbericht habe ich kurz nachgedacht und in Erinnerungen geschwelgt, überlegt was das Besondere ausmacht und erkannt dass Geschmäcker zum Glück unterschiedlich sind.

Winter!
Als Hardmover kann man sich wahrscheinlich nicht vorstellen wie wir Genusskraxler im Sommer mit Gras, Berberitzen und anderem Grünzeug zu kämpfen haben, aber jetzt im Winter hat das GBL für uns deutlich mehr Felsanteil als Bewuchs. Jetzt kann ich die Gartenschere zuhause lassen und einfach geniessen.
Die Fernsicht ist an kalten Wintertagen einfach grandios und das Abendlicht hüllt alles in ein ganz besonders sanftes rosa, wunderschön!
Es ist ruhig in der Wand, keine Schreie, keine anderen Seilschaften. Nur unsere Freunde die Steinböcke klettern lautlos und elegant wenige Meter neben uns, immer wieder posieren sie für uns, fast kommt mir vor dass sie uns längst schon in ihre Herde aufgenommen haben. Auch sie lieben diese ruhige Jahreszeit, da bin ich mir sicher.
Ohne mit anderen Kletterern zu kollidieren können wir nach Lust und Laune von einer Tour in die andere wechseln und mit solchen Kombinationen die lohnendsten Meter zum Gipfel hinauf geniessen.
Der Winter ist einfach die schönste Zeit im Jahr, und während die Frühlingssonne die ersten Kuhschellen aus den Felsspalten lockt und sich das GBL zeitgleich mit Kletterern füllen beginnt, warte ich schon wieder auf den ersten Winterfrost.

Ja und gestern war ich wiedermal in der Halle...
links, rechts und hinter mir stehen Leute,
es ist laut,
überall am Boden liegen Schuhe, Taschen, Flaschen, Seile, ...
die Griffe sind schmierig und haben oft ekligen Staub in den Vertiefungen,
...
ich klettere eine 6b+ kann mich aber nicht konzentrieren. Komme mir ständig beobachtet vor. Fühle mich beengt und in einen vorgegebenen Korridor gequetscht, einfach nicht frei. Ich verstehe die für mich unlogische Linienführung und Grifffolge nicht. Vorhin habe ich mich bei einer 6b gelangweilt, davor hat mir eine 5b+ die Unterarme aufgepumt. Die Plastikgriffe fühlen sich einfach nicht gut an. Ich setze mich ins Seil weil ich dem ganzen nicht vertraue (immerhin sind die Sicherungen ja einen ganzen Meter auseinander). Und auch wenn ich nach dem Sitzen diese unbekannte Farbkreation frei rauf komme bin ich unzufrieden, nein ich bin unglücklich. Es macht mir einfach keine Freude, aber ich weiss dass ich versuchen muss mit dieser Situation klar zu kommen...das war, ist und wird wohl immer meine härteste Trainingsherausforderung sein.

Tja, und nun sitze ich hier und versuche mein Herz mit schönen Erinnerungen wieder zu erwärmen. Die Freude auf die nächste Felskraxelei ist gross, auch wenn ich fürchte dass die nächste Hampeleinheit weit näher ist.

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Kommentare 1

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Stefan Gruber

am Dienstag, 15. Januar 2019 18:02

Zurzeit dürften einige Schneemänner/Schneefrauen im Grazer Bergland unterwegs sein:
https://climbing.plus/media/com_easysocial/photos/879/1415/schneemann_thumbnail.jpg

Danke für den schönen Beitrag!

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Zurzeit dürften einige Schneemänner/Schneefrauen im Grazer Bergland unterwegs sein: [img]https://climbing.plus/media/com_easysocial/photos/879/1415/schneemann_thumbnail.jpg[/img] Danke für den schönen Beitrag!