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Balanceakt: Blind auf die Gipfel der Welt

 
4.5 (1)
6423
Balanceakt: Blind auf die Gipfel der Welt

Buchdetails

Autor
Sprache
Deutsch
Erscheinungsjahr
ISBN / EAN
3530506133
Kategorie

Balanceakt: Blind auf die Gipfel der Welt Beschreibung

Ein Blinder, der die Gipfel der Welt besteigt. Was im ersten Moment kurios und fast unmöglich erscheint, erzählt Andy Holzer autobiografisch in diesem Buch. Ein Optimismus und eine Lebensfreude, die anstecken. 

Schon von Geburt an ist Andy blind. Er wuchs dennoch auf, wie ein normales Kind, er besuchte keine Blindenschule und unterschied sich auch sonst kaum von seinen Altersgenossen. Meistens vertuschte er seine Blindheit mit mentaler Stärke, kleinen Tricks und Vertrauen in sich selbst. Auch Radfahren war für ihn kein Problem: die Tatsache, dass sich die Jugendlichen damals Pappe an die Reifen montierten, die dann an den Felgen entlang klapperten, half ihm, sich akustisch auf den zwei Rädern zurechtzufinden. Nach der Schule machte er eine Ausbildung zum Heilmasseur und ist neben seinem Beruf sehr begeisterter Sportler.

Mit 11 Jahren fand er am Langlaufen eine große Freude: Der Sport schien wie für einen Blinden gemacht – zwei Spuren geleiten die Füße immer in die richtige Richtung. Dass er dabei einmal eine ältere Dame fast umfuhr, nahm ihm keinesfalls die Freude daran. "Haben Sie keine Augen im Kopf?" schrie sie ihm nach und er entschuldigte sich und meinte, er habe gerade auf die Stoppuhr geschaut und sie deshalb nicht gesehen. Oftmals spulte er nachts die ganzen Touren ab, um sein Training ohne weitere Zusammenstöße fortsetzen zu können. Als er dann bei einem Leichathletik-Wettbewerb für Behinderte seinem überforderten Mitläufer, der ihm den Weg weisen sollte, davonlief, stürzte er in einer Kurve in das Geländer und entschied daher, dass der Behindertensport nichts für ihn sei.

Jedoch übten die Berge schon sehr früh auf ihn eine Faszination aus, die kaum größer sein konnte. Immer wieder musste er seine Eltern überzeugen, mit ihm ins Gebirge zu wandern zu gehen. Sie machten ihm diesen Gefallen aber nur ungern, sie hatten bei den Wanderungen immer sehr große Angst um ihn.

Schon mit 20 Jahren fand er in Hans Bruckner, ein Bergrettungsobmann von Lienz, einen Freund, der bereit war, ihm die Gebirge und Felsen zu zeigen. Regelmäßig nahm er ihn mit zu zahlreichen Klettertouren. Die Leute erklärten Andy für verrückt. Wie sollte er sich denn in den felsigen Wänden zurechtfinden? Jedoch war das die Welt, in der Andy zu Hause war. Der Zustieg war zwar beschwerlich und sein Begleiter musste ihm jedes Hindernis akustisch mitteilen, jedoch am Felsen drehte sich der Spieß dann um: Hier in der Vertikalen konnte er mit seinen Händen alles absondieren: Er merkte sich durch das Ertasten mit den Händen jeden Tritt für die Füße. So sind die schroff erscheinenden Felswände für Andy Holzer weitaus friedlicher, als die gefährliche Umgebung des täglichen Verkehrs in einer Großstadt.

Es dauerte nicht lange und Andy erklomm Gipfel wie den Großglockner und den Großvenediger. Die Leidenschaft zum Bergsport ließ ihn nicht los und so kam es, dass er sogar Größen wie den Kilimandscharo und den Mount McKinley bestieg. Noch dieses Jahr möchte er den Mount Everest besteigen, dann hat er alle Kontinentgipfel in der Tasche.

"Man darf nur nicht nach unten schauen", gibt er uns als guten Rat. "So mach ich's auch immer."

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Habe dieses Buch von einem Bekannten empfohlen bekommen. Obwohl ich keine bücherverschlingende Leseratte bin, habe ich dieses Buch nicht mehr aus den Händen bekommen... Die Lebensgeschichte dieses Mannes ist so lebendig beschrieben, dass man sich in seine Welt hineinversetzt sieht. Für Andy Holzer ist nichts unschaffbar, seinen fehlenden Sinn sieht er nicht als Handicap, ganz im Gegenteil: für ihn ist es unverständlich, wieso die restlichen Menschen ihre anderen Sinne so wenig benutzen.

Ein Mut machendes Buch für alle von uns – egal wie viel Sinne man hat ;)
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