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4 Minuten Lesezeit (805 Wörter)

Bouldern mit (Klein-) Kindern

der 5jährige Profifotograf

...egal ob Fußball, Modellbau, Nähen oder Klettern, welche Eltern freuen sich nicht, wenn ihre Kinder sich für dieselben Hobbies wie man selbst begeistern können? So bin ich natürlich hell auf erfreut, dass meine Jungs (und hoffentlich dann auch mal unser Mädl) Spaß am Kraxln haben.

Die einfachste Variante mit Kindern Klettern zu gehen, meine ich, ist das Bouldern. An so manchen Boulderspots finden sich einfache Blöcke, die für uns Erwachsene unerheblich sind, aber für die Kids ein wahres Abenteuer sind! Zudem bieten auch die meisten Boulderhallen einen Kinderbereich an.

Was ich als erstes rasch einmal lernen musste, wenn wir mit den Kids draußen unterwegs sind, kommt man selbst kaum zum Kraxln. Die Jungs waren stets voll motiviert. Ihre Konzentrationsspanne im Kindesalter ist nun aber eben einmal recht gering. So sind sie nach einer guten halben Stunde an allem in der Umgebung interessiert, aber kaum mehr am Bouldern. Da muss man sich gut überlegen, ob es einem Wert ist, raus zu fahren, Crashpad zu schleppen und dass alles, um die Kids eine halbe Stunde quasi zu bespaßen.

Und ja, es ist das ganze wert. Denn nach dem Klettern galt es stets im Wald auf Abenteuer und Entdeckungstour zu gehen! Einfacher wird es schon um einiges, wenn man mit befreundeten Familien rausfahren kann, wo man sich mit Klettern und Kinderaufpassen abwechseln kann.

In einer Boulderhalle ist dies nicht viel anders. Hierzu kommt eben noch, dass ein Kurzbesuch von bis zu einer Stunde mit den Kleinen in den Hallen sehr unterschiedlich verrechnet wird….

Ich selbst bin ein begeisterter Boulderer, da es mich fasziniert, in wenigen Bewegungen das Maximum an Bewegung und Kraft aus seinem Körper heraus zu holen. Zudem ist es spannend an einem Problem zu arbeiten und den Boulder bestenfalls zu lösen. Wenn dann auch noch der eine oder andere Move dabei ist, der sich richtig gut anfühlt, dann ist alles perfekt.

Beim Klettern mit den Kids finde ich es am schönsten, mit ihnen draußen in der Natur unterwegs zu sein. Man merkt, wie es ihnen Spaß macht. Es fördert mit Sicherheit ihre Beweglichkeit. Und es ist deutlich erkennbar, wie sie von Mal zu Mal mit ihren Grenzen spielen und kämpfen. Sie müssen feststellen, dass es Dinge gibt, die sie jetzt einfach noch nicht schaffen können. Sie merken aber, dass es das nächste Mal vielleicht schon bessergeht. Zudem werden sie immer sicherer im Umgang mit Bewegung und der Höhe. Beim Besuch einer Halle erfahren sie dazu noch, dass es wichtig ist, sich an Regeln zu halten. Da kann man nicht einfach herumtoben, wenn andere Kletterer an der Wand sind, und (auf sie) stürzen könnten. Es ist also ein vielfaches Lernfeld, das Spaß macht. 

Zum Bouldern der Kids an sich konnte ich feststellen, dass die Kids häufig mehr wollen als möglich ist, aber sie lernen zunehmend die Situation besser wahrzunehmen und umzusetzen. Auf Eltern hört man sowieso nie gerne und ganz wichtig, man sollte Kinder nie unterschätzen. Der negativste Effekt ist vermutlich, die Kids zu sehr zu pushen oder zu etwas zu drängen, dass sie nicht von sich aus interessant finden.

Ein besonderes Aha-Erlebnis für mich war ein einstündiger Schnupperboulderkurs für 5-10-jährige, bei dem ich unseren ältesten anmeldete. Er war der Jüngste im Kurs. In nur einer Stunde hatten die Kids bei unterschiedlichen Spielen irrsinnigen Spaß. Sie lernten etwas über Belastungsrichtungen von Griffen und es wurde geübt – einmal greifen, zweimal steigen. Auch wenn ich nicht so wenig Erfahrung habe, einiges an Literatur zum Thema Klettern und Bouldern verzehrt habe und auch mehrere Kurse absolviert habe: in einer Gruppe mit gleichaltrigen und einem fremden Trainer, lernen die Kids in kürzester Zeit viel mehr, als bei Ausflügen mit Eltern. Und es hat unserem Strizi definitiv großartig gefallen.

Ja, Bouldern mit Kids ist aufwendig, manchmal auch stressig, aber definitiv genial. Unser dreijähriger probiert derzeit einfach ein bisschen, unser fünfjähriger bringt schon einiges an Interesse mit und fragt auch, wann wir wieder einmal Bouldern gehen. Kletterschuhe sind anfangs nicht wirklich notwendig. Viele Kinderschuhe sind ganz gut für ein bisschen Kraxelei geeignet. Ich bevorzuge die Boulderspots am Reinischkogel sowie das Bloc House mit seiner Atmosphäre. Da sind besonders am Samstagvormittag immer wieder einige Familien mit Kindern anzutreffen. Das ist keine Werbung, sondern meine Erfahrung.

Was sind eure Erfahrungen und Erlebnisse beim Klettern oder Bouldern mit (Klein-)Kindern?

 

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