Ein Bouldertag im Grazer Bergland - in memorian Thomas Höfer
Nach dem tragischen Unfalltod meines Sohnes brachte mir die Polizei sein Auto mit den persönlichen Sachen. Es war ein schrecklicher Moment für mich, als ich den Kofferraum öffnete und als erstes seinen geliebten orangen Kletterhelm auf den übrigen Sachen liegen sah. Meine Kräfte verließen mich und ich sank auf die Knie. Es schnürte mir den Brustkorb zusammen und ich konnte kaum atmen. Ein Weinkrampf schüttelte mich und es dauerte einige Zeit, bis ich mich wieder gefangen hatte und aufstehen konnte.
Als ich das Auto ausräumte, dachte ich, sein ganzes Leben liegt in diesem Fahrzeug. Er hatte immer alles mit, um für jeglichen Fall gerüstet zu sein. Für einen Alpineinsatz, im Sommer für eine Klettertour nach Dienstschluss, im Winter für eine Schi- oder Eistour, für ein privates Abendessen oder einen Kinobesuch. Er hatte seinen Computer mit für Schlechtwetteraktivitäten, etwas zu essen und zu trinken.
In seiner Computertasche fand ich auch eine externe Festplatte. Beim Durchsehen der Bilder bemerkte ich, dass Thomas nur einen Tag vor seinem tödlichen Unfall sämtliche Fotos der letzten Jahre geordnet und sortiert auf die Festplatte überspielt hatte. Für mich war das wie ein Vermächtnis von ihm an uns. Wir hatten alle seine Fotos und Videos bis zum letzten Tag.
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