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3 Minuten Lesezeit (675 Wörter)

Alpinklettertipps Maltatal

Für alle die im September nochmals in die Berge losstarten wollen, gibt es hier vier Tipps zum Alpinklettern im Maltatal.

Alle Routen sind im neuen (Auflage 2020) Maltatal Kletterführer drinnen. Der Link geht zu meinem Webshop, danke für den Kauf bei mir als Autor im Voraus!

4 Tipps zum Alpinklettern im Maltatal bzw. auf der Hochalmspitze.

Der Kärntner Altweibersommer, mit seinem traditionell stabilen Hochdruckwetter, bietet fast jedes Jahr nochmals die Möglichkeit in die Berge zu ziehen. Und das ist prima so. Denn ohne die Angst, daß einem ab der Mittagszeit der Blitz in den Arsch fährt, klettert es sich doch recht erstaunlich entspannt. Dafür nimmt man gerne etwas kältere Finger in Kauf.

Im Folgenden geben wir Euch einige Tipps, wo man im festen Maltatal Granit leichtere, lohnende Ziele findet. Voraussetzung für alle Vorschläge ist schönes Wetter über mehrere Tage, da trockener Fels eine Grundvoraussetzung für alle Linien ist. Alle Linien werden auch im Maltatal Kletterführer vorgestellt.

Hafner Südwand 3.076m

In der Südwand des Hafner gibt es zwei ganz leichte und lohnende Routen für Alpinkletter Anfänger. Die spärlich abgesicherten Routen "Hafnerplatten" 4b und der "Kattowitzer Weg" 4a.

Ausgangspunkt ist die Kattowitzer Hütte auf 2.320m (Zustiegszeit 2 Stunden) mit dem Parkplatz auf der Malta Hochalmstraße (Mautstraße). Von der Hütte geht es in ca. 1 Stunde zum Einstieg und jeweils 5 Seillängen in leichtem, relativ flachem Gelände fast bis zum Gipfel. Die Mitnahme von ein paar extra Keilen, Friends und Verlängerungsschlingen ist zu empfehlen.

Wer am Gipfel steht wird mit einem Ausblick bis zum Triglav und Dachstein mehr als belohnt.

Winterleitengrat 3.127m

Oberhalb der Gießener Hütte 2.215m auf der Hochalmspitze Südseite beginnt der berühmte Winterleitengrat 3a. Der ca. 1,5 km lange Granitgrat zählt aus gutem Grund zu einem der schönsten leichten Grate in den Ostalpen. Denn seine drei unterschiedlichen Abschnitte, die Abseiler, die Kletterpassagen und das ständige Panorama zur Hochalmspitze 3.350m (Hochalmspitze Südpfeiler 5b) machen die Unternehmung zu einer klasse Tour.

An schönen Septembertagen ist der Fels ob staubtrocken und die Luft zwar kühl aber angenehm. Kein vergleich zu heißen, schwülen und gewittergeschwängerten Juli oder Augusttagen. Am Grat findet man an kritischen Stellen immer wieder Bohrhaken, welche die Wegfindung erleichtern. Dennoch braucht man etwa sGespür für die Routenfindung und es lohnt sich nach den Bolts Ausschau zu halten. Der Abschluss der Tour bietet die beste Kletterei am gesamten Grat!

Für den Abstieg über die "Steinenden Mandln" benötigt man unbedingt Steigeisen und Pickel!

 Schwarze Schneid 2.776m

Dieser Gratrücken ist eine wiederentdeckte Alpinkletterei auf der Nordostseite der Hochalmspitze. Aufgrund des langen und anstrengenden Zustieg von 3 Stunden zur Villacher Hütte 2.194m ist gleich klar, wieso dise tolle Tour nicht mehr Aufmerksamkeit bekommt. Hinzu kommt, dass die Villacher Hütte eine Selbstversorgerhütte ist.

Doch die Tour ist genau aus diesem Grunde so lohnend. Einerseits ist es genial still her oben, andererseits ist es eine wunderschöne Gegend und die Hüttenabende in der Regel romantisch und angenehm. Sowie die Form des Granit Rückens einfach genial ist, ist es auch die Kletterei. Man bleibt immer etwas links des Grates am Beginn und sucht sich dann einfach den immer leichtesten Weg, der nie über den 4. Grat hinaus geht. Am höchsten Punkt wartet ein toller Ausblick auf das Hochalmkees, die Hochalmspitze und den gegenüberliegenden Hafner.

Nordwestgrat Großelendkopf 5b

Der wohl formschönste Grat in den Hohen Tauern ist eine wahre Perle und auch im September noch lohnend. Vorausgesetzt es herrschen trockene Verhältnisse und es ist nicht allzu kalt. Am besten fährt man vom Berghotel Malta zur Osnabrücker Hütte mit dem Mountainbike. Von dort geht es über das Großelendtal und die mächtige Gletschermoräne hinauf zum Großelendgletscher. In ca. 2-3 Stunden ist man am Einstieg. Die Gratkletterei ist toll, auch wenn die stellenweise dichten Flechten Grund zur Obacht sind. Wenn sie nämlich feucht sind, sind sie sche... rutschig. Also aufpassen Leute.

Wer den eigentlichen Grat erklommen hat kann entweder gleich absteigen, oder am folgenden Gratrücken bis zum Gipfel auf stolzen 3.317m weiterklettern.

Steigeisen und Picken müssen auf der Tour mit in den Rucksack!

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Kommentare 1

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gelöschter User

am Montag, 03. September 2018 07:22

Die mit großteils Bohrhaken gesicherte Routen sind die "Hafnerplatten" 4b und der "Kattowitzer Weg" 4a.


Hallo Gerhard!
Sind die saniert worden bzw. zusätzlich eingebohrt? Die hatten ja bis auf einen Haken beim Stand und in der schwierigeren Seillänge steckten ein paar, aber sonst keinen einzigen Hakl...und Placements sind dort nicht einfach zu finden

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[quote]Die mit großteils Bohrhaken gesicherte Routen sind die "Hafnerplatten" 4b und der "Kattowitzer Weg" 4a.[/quote] Hallo Gerhard! Sind die saniert worden bzw. zusätzlich eingebohrt? Die hatten ja bis auf einen Haken beim Stand und in der schwierigeren Seillänge steckten ein paar, aber sonst keinen einzigen Hakl...und Placements sind dort nicht einfach zu finden ;)