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4 Minuten Lesezeit (759 Wörter)

Paraclimbing World Cup 2021 in Innsbruck

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Dabei sein ist alles! 

Vom 22. Bis zum 25. Juni fand im Kletterzentrum in Innsbruck der World Cup 2021 statt.

Die größten Stars von der ganzen Welt kamen nach Österreich. Und doch sind sie im Herzen alle gleich, denn ihre Leidenschaft gehört dem Klettern!

Rund 600 Athleten aus über 38 Nationen kamen ins KI, um an spektakulären Routen und Bouldern den Klettersport zu präsentieren. Die Athleten machten es spannend und obwohl dieses Jahr keine Zuschauer zugelassen waren, war es eine fantastische Stimmung.

Nach zahlreichen Absagen und langem Warten kam es auch endlich wieder zu einem Wettkampf für die PARA-Athleten auf internationaler Ebene.

Es wurden bei diesem World Cup das erste Mal alle 4 Wettkämpfe (Lead, Speed, Bouldern und PARA) an einem Ort ausgetragen.Somit wurde auch ein großes Zeichen gesetzt für Inklusion.

Auch ich fuhr ich als Athletin für das Paraclimbing Team Germany nach Innsbruck. Ich war in der Kategorie RP3 angemeldet worden und ging davon aus, auch in dieser zu starten.

Doch es kam alles ganz anders als erwartet. Ich wurde nicht, wie ursprünglich erwartet in der Kategorie RP3 klassifiziert, sondern überhaupt nicht.Das heißt im Klartext: Ich war nicht startberechtigt – not eligible!

Das Klassifizierungsteam begründete meine Absage, dass meine Epilepsie bzw. die daraus resultierende Ataxien beim Klettern nicht als klassifizierbar eingestuft werden können. Im Gegensatz zu anderen Teilnehmern, kletterte ich nicht vor, auch meine medizinischen Dokumente musste ich nicht vorzeigen. Es wurde einige Bewegungstests gemacht und meine Muskelkraft, welche ich mir die letzten Monate, angeeignet hatte, getestet. Ich bin sehr stark geworden – zu stark für einen Paraclimbing Wettkampf!

Anfangs war ich schon sehr enttäuscht, dass meine Mission Sport und Epilepsie, durch diese Wettkampf Teilnahme voranzubringen, leider gescheitert war. Für meine Familie fühlte es sich sehr diskriminierend an.

So wie mir erging es auch noch einigen anderen Athleten. Manche hatten bereits schon im Vorfeld eine Absage erhalten und reisten erst gar nicht nach Innsbruck an. Somit blieben ihnen die zumindest die Kosten erspart. Auch gab es Überraschungen bei den Klassifizierungen bzw. einzelnen Einstufungen.

Genauso brachte auch das Zusammenlegen von versch. Kategorien, Freud und Leid unter die Teilnehmer. Denn manche Athleten mussten bis zu zwei Grade höher klettern, an denen doch sehr anspruchsvollen Routen.

Es gab zwar einiges an Kritik an dem neuen Klassifizierungssystem, aber auch sehr viel positives Feedback durch die Runden… Es ist sicherlich alles andere als einfach so ein Konzept für Klassifizierungen im Behindertensport zu gestalten. Dieser Bereich wird immer ein sehr sensibles Thema sein. Obwohl ich anfangs auch sehr enttäuscht war, wer wäre das nicht, akzeptiere ich die Entscheidung.

Man muss irgendwo ansetzen und kann es einfach nicht jedem recht machen!

Außerdem ändert das selbstverständlich nichts an meiner Leidenschaft für das Klettern. Sollte es bei den anderen, nicht startberechtigten Athleten, ebenfalls nicht. Man darf das Klettern nicht von irgendwelchen Veranstaltungen oder Wettkämpfen abhängig machen.

Ich verfolgte somit mit Begeisterung als einer der wenigen Zuschauer die Wettkämpfe. Es wurden ganz außergewöhnliche Leistungen aus Mut und harter Arbeit, von unglaublichen Menschen beim Paraclimbing World Cup gezeigt. Jeder ist etwas ganz Besonderes!

Die Ergebnisse des Paraclimbing World Cups findet ihr unter folgendem Link:

https://www.ifsc-climbing.org/index.php/world-competition/last-result

Ich würde sagen es wurde ein Stück Klettergeschichte geschrieben. Denn es war der erste Wettkampf, alle wieder vereint in der Kletterhauptstadt Innsbruck nach dem Lockdown der Corona-Pandemie.

Dazu steht noch Olympia in Tokyo vor der Tür und für die PARA-Athleten die WM in Moskau.

Ich erlebte wunderschöne Tage in Innsbruck, unvergessliche Momente und bekam tolle Selfies. Und mir war es eine Freude meinen Schwerpunkt der Reise nun für climbing.plus auszulegen.

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