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7 Minuten Lesezeit (1354 Wörter)

Klettern im Fokus – Olympia 2020

Olympischen Spiele 2020

Bereits seit dem Jahr 1896 ist es für Sportler aus der ganzen Welt das absolute Top-Event: die Olympischen Spiele. Sportler, die bei den Olympischen Spielen antreten dürfen, gehören zu den absolut besten in ihrer Disziplin. Viele Sportler träumen bereits seit immer von olympischen Medaillen. Dieses Jahr bietet sich wieder die Möglichkeit, diese Träume Realität werden zu lassen. Doch nicht nur in den Sportarten, die bereits seit den frühen Jahren der Olympischen Spiele zu den Standarddisziplinen gehörten, messen sich dieses Jahr die weltbesten Athleten. Alle vier Jahre gibt es die Möglichkeit, dass neue Disziplinen integriert werden. Zum ersten Mal in der Geschichte der Olympischen Spiele gehört 2020 auch Sportklettern zu den olympischen Disziplinen.

Die Olympischen Spiele im Land des Lächelns

Die Olympischen Spiele finden 2020 in Tokio statt. Tokio ist somit bereits zum zweiten Mal Austragungsort der Spiele, das erste Mal kamen sie im Jahr 1964 in die japanische Metropole. Die Entscheidung für Tokio als Austragungsort der Olympischen Spiele 2020 wurde am 7. September 2020 verkündet. Die japanische Hauptstadt setzte sich hiermit gegen die Mitbewerber Madrid und Istanbul durch.
Die spektakuläre Eröffnungsfeier der diesjährigen Olympiade ist für den 24. Juli angesetzt. Beendet werden die Spiele am 9. August. Die Paralympics folgen kurz danach und werden vom 25. August bis 6. September stattfinden. Zu den Highlights der Olympischen Spiele gehören für die deutschen Zuschauer unter anderem die Kanurennen, bei denen die deutschen Teams in den letzten Jahren besonders gut abschnitten. Auch bei den Leichtathletik- und Schwimmwettkämpfen könnten die Deutschen die ein oder andere Medaille gewinnen.
Auch dieses Mal wurden wieder neue Sportdisziplinen mit ins Programm der Olympiade aufgenommen. Hierzu gehören unter anderem der BMX-Freestyle mit dem Rad, das Bogenschießen Mixed-Event und das Judo Mixed-Event. Auch das Sportklettern gehört nun zu den Olympischen Spielen. Die Zulassung des Sportkletterns als olympische Sportart sorgte in diesem Jahr für große Freude unter Freunden des Klettersports. Die offizielle Anerkennung des Kletterns als olympische Disziplin erweckte auch das Medieninteresse für die Sportart. Kletterprofis sprechen sich für Klettern als sicheren und abwechslungsreichen Sport aus. Zu den verschiedenen Kletterdisziplinen, die nun auch Teil der Olympischen Spiele sind, gehören Speed-Klettern, Lead-Klettern und Bouldern. Somit hat das Sportklettern geschafft, wofür bei vielen anderen Sportarten noch gekämpft wird. Vor allem für die Anerkennung von Denksportarten, wie zum Beispiel Poker, setzen sich seit Jahren Fans dieser Sportarten ein, die diese gerne als olympische Disziplin etabliert sehen würden.

In Tokio können sich dieses Jahr Sportler aus neu anerkannten olympischen Disziplinen unter Beweis stellen. Foto (c) Pixabay; kirill_sobolev 915079

Speed-Klettern: Alles auf Geschwindigkeit

Wie der Name schon sagt, geht es beim Speed-Klettern vor allem um eins: Schnelligkeit. Je besser die Geschwindigkeit, desto wahrscheinlicher wird der Gewinn einer olympischen Medaille. In Osteuropa und Russland ist das Speed-Klettern besonders beliebt und hat eine lange Tradition. In Deutschland erfreut sich das Speed-Klettern seit einigen Jahren an immer mehr Beliebtheit.
Wichtig sind beim Speed-Klettern besonders die Kraft des Athleten oder der Athletin und eine ausgeprägte Tritt- und Greifpräzision, auch bei hohen Geschwindigkeiten. Wird bei einem Wettkampf über mehrere Runden geklettert, in denen jeweils gegeneinander angetreten wird, ist vor allem die Schnellkraftausdauer der Athleten und Athletinnen wichtig. Gesichert werden sie beim Klettern mit einem sogenannten Toprope, also einer Seilsicherung von oben. Für Zuschauer bietet das Speed-Klettern ein besonders spannendes und rasantes Erlebnis.

Bouldern: Akrobatik und Athletik wird großgeschrieben

Das Bouldern ist in Deutschland in den letzten Jahren besonders beliebt geworden. Besonders Anfänger können sich in Kletterhallen, aber auch an ansprechenden Boulderspots in der freien Natur am Bouldern versuchen. Beim Bouldern wird ohne Seil geklettert. Ein großes Sicherheitsrisiko besteht jedoch nicht, da in Höhen geklettert wird, bei denen ein ungefährliches Abspringen möglich ist. Zum zusätzlichen Schutz dienen Weichbodenmatten, auf die sich Kletterer fallen lassen können. Die Schwierigkeit beim Bouldern besteht darin, bestimmte Bewegungsabläufe oder Einzelzüge zu bewältigen. Die Kletterer müssen hierbei über eine besondere Athletik und Beweglichkeit verfügen. Auch die Koordination sollte gut ausgeprägt sein. Je höher das Schwierigkeitsniveau, desto akrobatischer können die Bewegungen und Körperpositionen werden. Teilweise sind sogar Sprünge notwendig. Für Zuschauer ist das Bouldern durch die ungewöhnlichen Bewegungen und den zuschauerfreundlichen Wettkampfmodus besonders unterhaltsam.

Lead-Klettern: Geschick und Köpfchen ist gefragt

Beim Lead-Klettern handelt es sich um die allgemein bekannteste Disziplin des Kletterns. Hierbei klettern die Athletinnen und Athleten mit einem Seil befestigt an Kunstwänden mit einer Höhe von zwischen 10 und 20 Metern. Hierbei ist es besonders wichtig, dass die Kletterer über ein hohes Maß an Kraft und Ausdauer verfügen. Außerdem sind technisches und taktisches Know-how gefragt. Bei einem Wettkampf muss eine bestimmte Route geklettert werden. Das Ziel ist dann erreicht, wenn diese Route innerhalb einer bestimmten Zeitvorgabe so sturzfrei wie möglich absolviert wird. Auch ein höheres Klettern im Vergleich zu den anderen Kletterern sorgt für ein gutes Abschneiden in Wettkampfsituationen.

Generell wird bei Wettkämpfen im Lead-Klettern zwischen zwei Modi unterschieden. Einerseits gibt es den Flash-Modus, der in der Qualifikationsphase geklettert wird. Dieser dient dazu, die Route zu demonstrieren und eine erste Einschätzung der Konkurrenz vornehmen zu können. Der zweite Modus ist der „onsight"-Modus. Dieser wird im Finale eines Wettkampfes geklettert. Hierbei müssen sich die Wettkampfteilnehmer innerhalb einer bestimmten Zeitvorgabe eine Route ansehen und einprägen. Daraufhin müssen sie die Route einzeln nacheinander so fehlerfrei wie möglich klettern.

Wer entscheidet darüber, welche Sportarten olympisch sind?

Wenn es um die Frage geht, welche Sportarten in den Olympischen Spielen integriert werden sollen, entscheidet die Koordinierungskommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Auch für den Fall, dass bestimmte Sportarten nicht mehr Teil der Olympiade sein sollen, sind sie die entscheidende Instanz. Die Kommission beschäftigt sich damit, welche Sportarten für ein modernes Programm der Olympiade wichtig sind. Alle vier Jahre können deshalb Änderungen der zugelassenen Disziplinen erfolgen. 

Bei dieser Auswahl gibt es bestimmte Kriterien. Bestimmte Sportarten, wie zum Beispiel Motorsportarten, werden bei den Olympischen Spielen generell nicht zugelassen. Außerdem wird darauf geachtet, dass eine weltweite Verbreitung der Sportarten gegeben ist, damit Athleten aus allen Ländern eine Chance auf eine Teilnahme haben und die Sportarten für alle Zuschauer interessant sind. Über die Entscheidungen des IOC gibt es oft Diskussionen. Viele Sportfans wünschen sich eine Integration ihrer favorisierten Sportart oder sehen andere Sportarten als veraltet an.

Das Köpfchen anstrengen: Denksport bei den Olympischen Spielen

Poker steht als potenzielle olympische Sportart immer wieder in der Diskussion. Foto (c) Pixabay; Free-Photos 242387

Die Olympischen Spiele integrieren über die Jahre immer mehr Sportarten, die traditionell nicht zum olympischen Standard gehören. Allerdings gibt es nach wie vor einige Sportarten, die noch nicht berücksichtigt wurden. Dazu zählen heutzutage vor allem Denksportarten, die immer wieder in der Diskussion stehen, olympisch anerkannt zu werden. Auf den Siegertreppchen der Olympischen Spiele erhielten Dichter und Komponisten, Maler, Architekten und Bildhauer zwischen 1912 und 1948 Medaillen. Heutzutage gibt es verschiedene neue Sportarten, die nicht nur den Körper, sondern auch den Geist betreffen. Aufgrund seiner hohen Beliebtheit schließt das auch das ständig für die Olympischen Spiele vorgeschlagene Pokerspiel ein. Gleiches gilt für das Schachspiel, das der Weltschachbund schon lange bei Olympia sehen wollte. Beide Spiele müssen jedoch erst vom Internationalen olympischen Komitee anerkannt werden. Auch wenn Poker vom Olympischen Komitee bereits als Geschicklichkeitsspiel anerkannt wurde und dies einen wichtigen Schritt darstellt, steht eine offizielle Anerkennung als olympische Disziplin noch aus. Poker gehört, neben Bridge, bereits zu den beiden einzigen Kartenspielen, welche in die „International Mind Sports Association" aufgenommen wurden, die Anerkennung von Poker als Sportart steigt also mehr und mehr. Fraglich bleibt aber weiterhin, ob das IOC Poker in naher Zukunft zu einer olympischen Sportart machen wird. Gleiches gilt für andere Sportarten, bei denen vornehmlich der Geist angestrengt wird.

Moderne Olympische Spiele dank neuer Disziplinen

Die Olympischen Spiele stehen für Weltoffenheit und Integration. Über die Jahre wurde eine Berücksichtigung von verschiedenen Sportlern und Sportarten immer wichtiger. Sportarten wie das Sportklettern gehören nun offiziell zu den olympischen Disziplinen. Dies wünschen sich auch Fans von anderen Sportarten, wie von Schach oder Poker. Sie sehen die Anerkennung dieser Disziplinen als nächsten Schritt zu einem zeitgemäßen olympischen Programm. Ob diese Denksportarten in die Olympischen Spiele integriert werden, bleibt abzuwarten. Hierüber wird das Internationale Olympische Komitee entscheiden, das stets bemüht ist, die Spiele so zeitgemäß wie möglich zu gestalten.

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