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2 Minuten Lesezeit (367 Wörter)

Vergessene Kostbarkeiten im Grazer Bergland Teil 1 Brunntal

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Ich starte hiermit eine Serie über Routen, die meist von mir eingebohrt und erstbegangen zu Recht oder zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind. Wir machen einen kurzen Spaziergang ins Brunntal.

Rechts der Südrampe gibt es einen markanten Plattenpanzer, der in der Mitte von einem Band durchzogen wird. Die Route wurde im November 1998 eingebohrt, im Sommer 1999 dann gemeinsam mit Walter Wruss so etwas Ähnliches wie erstbegangen. Namen gibt es keinen, weil der Stil der Erstbegehung selbst meinen eher kulanten moralischen Klettermaßstäben nicht entsprochen hat. Es folgten dann einige Versuche mit Nede und vor zwei Jahren der Versuch einer Wiederbelebung mit Andi Matuska. Wer sich fragt, warum man keine Beschreibung im Kletterführer findet, dann deswegen, weil vergessen wirklich vergessen bedeutet und ich beim letzten Kletterführerupdate einfach auf sie vergessen habe.

Was erwartet den Begeher? Sehr viele Bohrhaken - Klemmkeile sind nicht nötig und de facto auch nutzlos-, sehr schöner Fels und - wenn man von der Ausstiegsseillänge absieht- Schwierigkeiten AB 7b+.

Nun zu den einzelnen Seillängen. Die Schwierigkeitsgrade sind Schätzungen, da nur die letzte schwere Seillänge rotpunkt begangen wurde.

Erste Seillänge: Flache Wandkletterei  mit einer Schwierigkeit rund um 8a. Wer einen ernsthaften Begehungsversuch ins Auge fasst, sollte sich überlegen, zwei Rasierklingen aufs Griffbrett zu kleben.

Zweite Seillänge: Das Beste, was das Grazer Bergland in Sachen Wandkletterei zu bieten hat. Die erste Hälfte der Seillänge spielt sich im Schwierigkeitsgrad 7a+ ab, bis man zur Schlüsselstelle gelangt, die zwingend geklettert werden muss. Dafür  gibt es eine 7c+ mit fünf Sternen.

Dritte Seillänge: Sehr kurz, sehr heftig. Als ich Andi M. sicherte, hatte ich  das Gefühl, dass diese Seillänge eventuell möglich ist. Schätzung 8c.

Die vierte Seillänge ist nur eine einfache Querung, um in die zweite Hälfte der Route zu starten.

Fünfte Seillänge: Es geht eine flache Verschneidung hoch. Man kann sich bei einem Zwischenstand nach 20 m und einer schönen 8a/b ausrasten oder versuchen durchzuklettern. Dann wird man wohl 8b+ klettern müssen.

Sechste Seillänge: Meine Heldentat. Im ersten Versuch geschafft. Supertolle 7b+, wenn ich mich recht erinnere.


Update: 04.11.2019

Breaking News: Ich habe in meinem Archiv gerade ein Foto gefunden. Wahrscheinlich am ersten Stand.


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Kommentare 1

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Bernhard Lechner

am Freitag, 01. November 2019 23:58

...also wegen mir hättest du dich nicht beim Bosna verstecken müssen. Was mir der Ernst, der Much und der Nede an Erstbegehungen weggeklettert sind, Wild und sexy, Mann ohne Grenzen und (ganz schlimm) im Zeichen der Kraft. Ich bin das gewohnt.
Ich seh das anders: da habe ich eine Woche geschuftet wie der Böse, hundert oder mehr Bolts reingedreht, geschneit hats im November und ich war vom 150 m - Jümarn mit Rucksack so fertig, dass es mich fast umgedreht hätte und ich dann bis zum Frühjahr kopfüber gehangen wäre...
Bei den oberen Seillängen: mit drei Seilen und zwei Rucksäcken die Bärnschützklamm rauf, dann irgendwie rüber zum Brunntal über Schnee und Schrofen...
...und... und dann klettert kein Schwein die Tour.

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...also wegen mir hättest du dich nicht beim Bosna verstecken müssen. Was mir der Ernst, der Much und der Nede an Erstbegehungen weggeklettert sind, Wild und sexy, Mann ohne Grenzen und (ganz schlimm) im Zeichen der Kraft. Ich bin das gewohnt. Ich seh das anders: da habe ich eine Woche geschuftet wie der Böse, hundert oder mehr Bolts reingedreht, geschneit hats im November und ich war vom 150 m - Jümarn mit Rucksack so fertig, dass es mich fast umgedreht hätte und ich dann bis zum Frühjahr kopfüber gehangen wäre... Bei den oberen Seillängen: mit drei Seilen und zwei Rucksäcken die Bärnschützklamm rauf, dann irgendwie rüber zum Brunntal über Schnee und Schrofen... ...und... und dann klettert kein Schwein die Tour.